Salzburg/ Österreich 05.08.-15.09.2000
Bei dieser Rauminstallation für die Kunstinitiative ache 700, deren Mitbegründer Hartwig Mülleitner ist, hat sich der Künstler intensiv mit „Naturraum“ auseinandergesetzt. Er arbeitet dabei mit Schrift, als Form der Abstraktion. Geschriebene Wörter lösen dabei beim Betrachter Bilder aus, die sich mit seinem Erfahrungsschatz decken: „Wenn jemand das Wort ‚Natur‘ liest, taucht vor seinem inneren Auge sofort ‚Natur‘ auf, bzw. dass, was er darunter versteht“, erklärt Hartwig das Phänomen. Was wir als Natur kennen, hat häufig nicht mehr viel mit Naturraum in seiner
ursprünglichen Form zu tun; ist vom Menschen zivilisiert und gezähmt, bestellt und kultiviert. Diese „Kulturlandschaften“ stehen im ebensolchen Widerspruch zum eigentlichen Naturbegriff, wie das Wort „Naturraum“ ansich.
Am nördlichen Stadtrand, findet Hartwig dann doch noch ein Stück „Ur-Natur“ und sticht aus ihr die Buchstaben N A T U R aus. Er bringt den grünen Schriftzug in die Galerie und setzt das Wort R A U M darüber, welches er räumlich-dreidimensional aus Spanplatten gefertigt hat - einem ehe-
maligen Naturprodukt.
Auch wenn er durch regelmäßiges Gießen dafür sorgt, dass die Natur auch im menschlichen Schutzraum weiter wachsen kann, verändert sie sich durch den Lichtmangel, wird gelb und hat schon bald nichts mehr mit dem saftigen Grün der Außenwelt zu tun. Den Künstler reizt es, Prozesse und Veränderungen dieser Art zu provozieren und zu beobachten: „Ich habe Natur in dem Bewusstsein in den Raum gebracht, dass sich ein der Natur enthobener „Naturraum“ verändern wird“, erklärt Hartwig.